Werner Bräunig, geboren am 12.5.1934 in Chemnitz als Sohn eines Hilfsarbeiters und einer Näherin; Schlosserlehre ohne Abschluss, Schmuggelgeschäfte mit seinem im Westen lebenden Onkel, Verurteilung zu drei Jahren Jugendstrafe, von der ihm ein Jahr erlassen wurde; Gelegenheitsarbeiten. Ab 1954 Arbeit in einer Papierfabrik; von Ende 1956 bis Februar 1958 Heizer in Schneeberg, gleichzeitig Volkskorrespondent der Leipziger „Volksstimme“; Beitritt zur SED und Mitarbeit bei der Arbeitsgemeinschaft junger Autoren in der Wismut-AG im Jahre 1958. 1958–1961 studierte Bräunig am Literaturinstitut in Leipzig, dort von 1961–1967 Dozent am Prosaseminar. Danach lebte Bräunig als freier Schriftsteller; ab 1970 rasche Verschlechterung seines Gesundheitszustandes (Alkoholismus). Bräunig starb am 14.8.1976 in Halle (Saale).
* 12. Mai 1934
† 14. August 1976
von Manfred Behn-Liebherz und Hermann Korte
Essay
Ein viel genannter, gleichwohl wenig gelesener Autor war Werner Bräunig, als er 1976 42-jährig starb. Heinz Czechowski blickt auf dieses kurze Leben in seinem Gedicht „Materie“: „Der Alkoholiker B., / Der mein Freund war, / Starb im heißen Monat August des Jahres 76. Sein Leib / Wurde verbrannt. Uns / Blieb nur die Trauer / Um so viel verunglücktes Leben.“ (Czechowski: „Ich beispielsweise“, 1979). Das lange Leiden eines von Jugend an dem Alkohol verfallenen Autors war zu Ende gegangen, das ...